1. Eheauflösungsrecht

  • Das spa­ni­sche Recht er­öff­net den Ehe­leu­ten die Mög­lich­keit des ge­richt­li­che Tren­nungs­ver­fah­rens oh­ne Auf­lö­sung des Ehe­ban­des und die Schei­dung. Vor­aus­set­zung ist le­dig­lich, dass seit Ehe­schlie­ßung min­des­tens 3 Mo­na­te ver­gan­gen sind, wo­bei die Frist nicht als Tren­nungs­zeit zu ver­ste­hen ist, son­dern als rei­ner Zeit­ab­lauf seit dem Zeit­punkt der Ehe­schlie­ßung.

  • Die ein­ver­nehm­li­che Tren­nung bzw. Schei­dung er­folgt, wenn ein ge­mein­sa­mer An­trag bei­der Ehe­leu­te oder Zu­stim­mung des ei­nen Ehe­gat­ten zum An­trag des an­de­ren Ehe­gat­ten und ein ge­mein­sa­mer Vor­schlag für ei­ne um­fas­sen­de Fort­ent­wick­lung vor­ge­legt wer­den.

  • Be­steht kein Ein­ver­neh­men der Ehe­leu­te über ei­ne Tren­nung oder Schei­dung, kann auf ein­sei­ti­gen An­trag die Ehe ge­trennt oder ge­schie­den wer­den, wenn ein be­grün­de­ter Vor­schlag des An­trag­stel­lers zur Re­ge­lung der Tren­nung- oder Schei­dungs­fol­gen vor­ge­legt wird.

2. Scheidungsfolgenrecht

  • Die Re­ge­lung der Schei­dungs­fol­gen liegt durch den Zwang, als Teil des Tren­nung-​ oder Schei­dungs­ver­fah­rens ei­nen ein­sei­ti­gen oder ein­ver­nehm­li­chen Vor­schlag zu ma­chen, weit­ge­hend in der Hand der Par­tei­en.

  • Mit dem rechts­kräf­ti­gen Aus­spruch der Tren­nung oder Schei­dung en­det der Un­ter­halts­an­spruch. An die Stel­le des Un­ter­halts­an­spruchs tritt nach rechts­kräf­ti­gem Aus­spruch der Tren­nung und Schei­dung ei­ne Aus­gleichs­ren­te, die dar­auf ge­rich­tet ist, ei­nen ge­rech­ten wirt­schaft­li­chen Aus­gleich zu schaf­fen für das durch die Tren­nung und Schei­dung ver­ur­sach­te wirt­schaft­li­che Un­gleich­ge­wicht.

  • Ha­ben die Ehe­gat­ten kei­nen Ehe­ver­trag ge­schlos­sen, so le­ben sie im Gü­ter­stand der sog. Er­run­gen­schafts­ge­mein­schaft. In der Er­run­gen­schafts­ge­mein­schaft ist ge­mein­sa­mes Ver­mö­gen der Ehe­gat­ten das, was un­ter­schieds­los je­der von ih­nen als Ge­winn oder Er­trag er­hält. Dies wird ih­nen bei Auf­lö­sung der Ge­mein­schaft zur Hälf­te zu­ge­wie­sen. Von die­sem ver­mö­gen ist das Son­der­gut und das Ge­samt­gut der Ehe­leu­te zu un­ter­schei­den.